Durch die Mitgliedschaft in der Kammer haben wir die Möglichkeit, uns zu vernetzen und Know-how in Bereichen wie Technologie, Regulierung und digitale Trends auszutauschen

Laut František Novák, Geschäftsführer von Ringier Slowakei, zählen Abonnentenwachstum sowie Investitionen in künstliche Intelligenz und Automatisierung zu den Hauptprioritäten des Unternehmens für dieses Jahr. Als größte Herausforderungen sieht er die Polarisierung der Gesellschaft, die Desinformationsszene und geplante Regulierungen, die die Medienfreiheit beeinträchtigen könnten. Warum die Mitgliedschaft in der Kammer für Ringier Slowakei wichtig ist und was er als die Hauptaufgabe der Kammer ansieht, verriet er im Interview:


Was sind für Ringier Slowakei die Hauptprioritäten in diesem Jahr?

Wir haben mehrere Prioritäten, aber der Schlüssel liegt weiterhin auf dem Abonnentenwachstum. Wir wollen unsere Position im Bereich Paid Content weiter stärken, unsere Services weiterentwickeln und attraktive Vorteile für zahlende Leser bieten.

Darüber hinaus investieren wir stark in künstliche Intelligenz und Automatisierung, nicht nur in Redaktionen, sondern auch in anderen Unternehmensbereichen. KI hilft uns, Prozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Inhalte für unsere Leser zu personalisieren.

Da wir im gesamten Jahr 2024 sowohl bei Online-Nachrichten als auch bei digitalen Diensten führend im slowakischen Internet waren, ist es unser Ziel, diese führende Position auch weiterhin zu behaupten.

Nicht zuletzt steht für uns auch die Profitabilität im Vordergrund, denn für die weitere Entwicklung des Unternehmens sind langfristig stabiles Wachstum und finanzielle Nachhaltigkeit unabdingbar.

 

Welche Herausforderungen empfinden Sie als die größten im Medienmarkt?

In den letzten Jahren hat sich die Polarisierung der Gesellschaft vertieft. Meinungsverschiedenheiten, gepaart mit einer wachsenden Desinformationsszene, stellen eine ernsthafte Herausforderung für einen glaubwürdigen Journalismus dar.

Einen großen Anteil daran haben auch die qualitativ schlechten Inhalte, die durch künstliche Intelligenz generiert werden. Die Algorithmen der sozialen Medien bevorzugen virale, reichweitenorientierte Inhalte, was zur Verbreitung oberflächlicher oder irreführender Informationen auf Kosten der Qualität und eines überprüften Journalismus führt.

Darüber hinaus erachten wir einige Regelungsvorhaben als großes Risiko, da diese erhebliche Auswirkungen auf die Medienfreiheit und den digitalen Markt haben könnten.

 

Welche Vorteile bietet die Mitgliedschaft in der Kammer für Ringier Slowakei?

Da Ringier ein Schweizer Unternehmen ist, stärkt die Mitgliedschaft in der Kammer unsere Verbindung zum Mutterkonzern und ermöglicht uns ein besseres Verständnis des Geschäftsumfelds in der Schweiz.

Darüber hinaus bietet es uns die Möglichkeit, uns mit anderen Unternehmen zu vernetzen und Know-how in Bereichen wie Technologie, Regulierung und digitale Trends auszutauschen. Durch die Mitgliedschaft erhalten wir Zugang zu wertvollen Informationen aus dem Schweizer Markt, die wir für die Weiterentwicklung unseres Geschäfts wirkungsvoll nutzen können.

Darüber hinaus inspirieren uns die Schweizer Ansätze in Bezug auf Innovation und nachhaltiges Wirtschaften und helfen uns, unsere Aktivitäten auf ein noch höheres Niveau zu heben.

Was ist aus Ihrer Sicht als Kammermitglied die wichtigste Aufgabe der Schweizerisch-Slowakischen Handelskammer?

Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Unterstützung der Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und der Slowakei. Durch organisierte Foren und Treffen schafft die Kammer Raum für den Austausch von Erfahrungen und Best Practices zwischen den Mitgliedsunternehmen. Darüber hinaus spielt es eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Kontakten und der Förderung von Kooperationen in verschiedenen Sektoren.

Darüber hinaus bietet die Kammer wertvolle Unterstützung beim besseren Verständnis des regulatorischen Umfelds und der Gesetzesänderungen in beiden Ländern und erleichtert Unternehmen so die Navigation im sich dynamisch verändernden Geschäftsumfeld.

 

Was könnten wir Ihrer Meinung nach von den Schweizern als Inspiration nehmen?

Die Schweiz ist ein Land mit einem neutralen, aber dennoch strategischen Ansatz in Wirtschaft und Politik. Das Unternehmen ist in der Lage, auch unter schwierigen geopolitischen Bedingungen eine stabile Marktposition zu behaupten.

Die Schweizer sind bekannt für ihre Präzision, Zuverlässigkeit und ihren verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt – sei es in der Produktion, im Dienstleistungssektor oder bei Innovationen. Besonders inspirierend könnte uns ihre Fähigkeit sein, langfristig zu planen, überlegt in neue Projekte zu investieren und Innovationen systematisch zu fördern.

 

Und umgekehrt: Was könnten die Schweizer von den Slowaken lernen?

Slowakische Unternehmen sind äußerst flexibel und können schnell auf Marktveränderungen oder neue Herausforderungen reagieren. Wir sind eine unternehmungslustige und kreative Nation. Innovationen entstehen oft unter Bedingungen begrenzter Ressourcen, aber dennoch bieten wir wirksame und einzigartige Lösungen.

Anders als die Schweizer pflegen wir zudem einen eher informellen Geschäftsansatz, der in Kombination mit starken Bindungen in der Gemeinschaft schnellere Entscheidungsprozesse und eine wirksamere Zusammenarbeit ermöglicht.

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